Fußgänger sollten sich nun sichtbar machen
Im Herbst, der ohnehin schon dunkel und oft trist ist, wird auch die Kleidung der meisten Menschen dunkel. Dies kann im Straßenverkehr fatale Folgen haben. Die Bezirkspolizeibehörde empfiehlt das Tragen reflektierender Kleidung.
Gerade in diesen Tagen mit dem typischen schlechten Wetter in den Bergen wird wieder deutlich, wie schwierig es für Autofahrer ist, Fußgänger rechtzeitig zu erkennen. Regen, der die Sicht durch die Windschutzscheibe einschränkt, Dunkelheit oder auf der nassen Fahrbahn spiegelnde Scheinwerfer sind Faktoren, die die Sicht dunkel gekleideter Fußgänger stark beeinträchtigen. Mit heller oder reflektierender Kleidung können Fußgänger das Risiko, übersehen zu werden, deutlich reduzieren. Doch ein Blick auf die meisten Erwachsenen und bald auch auf die Massen von Schülern, die jeden Morgen zur Schule pendeln, zeigt leider ein ganz anderes Bild.
Die Folgen können drastisch sein, wie die Vergangenheit zeigt: In der dunklen Jahreszeit verunfallen deutlich mehr Fußgänger als in den Sommermonaten. Auch die Verletzungsschwere nimmt zu, da motorisierten Verkehrsteilnehmern deutlich weniger Reaktionszeit bleibt, um einen drohenden Unfall zu verhindern. Normalerweise benötigt ein Autofahrer etwa 40 Meter, um aus 50 km/h in den Stillstand zu bremsen. Selbst bei einer sogenannten Notbremsung, bei der das ABS die maximale Verzögerung erreicht, beträgt der Abstand noch rund 30 Meter.
Für Autofahrer, die plötzlich einen Fußgänger im Scheinwerferlicht erkennen, reicht dieser Bremsweg jedoch nicht mehr aus. Bei optimalen Wetterbedingungen wird ein dunkel gekleideter Fußgänger erst aus einer Entfernung von 25 Metern erkannt – oft auch später, wenn es regnet. Fußgänger, die reflektierende Materialien tragen, sind daher deutlich sicherer im Straßenverkehr unterwegs. Denn dann steigt die Sichtweite um ein Vielfaches auf rund 160 Meter. Reflektierende Jacken oder Warnwesten , aber auch Armbänder, Aufnäher, Aufkleber oder Anhänger sind ideal, um als Fußgänger frühzeitig wahrgenommen zu werden.
Neben der Kleidung hat auch die Wahl des Ortes beim Überqueren der Straße einen großen Einfluss auf das Unfallrisiko. Kurven, dunkle und unübersichtliche Bereiche sind äußerst ungeeignet. Ebenso werden Fußgänger, die zwischen oder hinter geparkten Autos queren, von Autofahrern oft zu spät oder gar nicht bemerkt. Zebrastreifen, Ampeln und andere Kreuzungshilfen sind viel sicherer, auch wenn sie einen kleinen Umweg bedeuten. Denn an diesen Stellen rechnet ein Autofahrer mit Fußgängern.