Ist Ihr Fahrrad bereit für den Herbst?
In der Schweiz sind viele Kurzstrecken gut mit dem Fahrrad erreichbar. Hier erfahren Sie, worauf Sie achten sollten, wenn Sie in der kalten Jahreszeit Fahrrad fahren möchten.
Heutzutage betragen etwa ein Drittel der Autofahrten und etwa zwei Drittel der Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln weniger als drei Kilometer. Mit dem Fahrrad wäre es möglich, schneller, stressfreier und vor allem emissionsfrei ans Ziel zu kommen. Das Fahrrad verursacht keine Lärmbelästigung oder CO2-Emissionen und erfordert keine besondere körperliche Anstrengung.
Im Vergleich zu öffentlichen und privaten Kraftfahrzeugen ist das Fahrrad das günstigste Fortbewegungsmittel. Im Sommer nutzen viele Schweizerinnen und Schweizer vor allem in den Städten fast ausschließlich das Fahrrad, um sich fortzubewegen: sowohl für den Weg zur Arbeit als auch in der Freizeit. Sobald die Temperaturen sinken, stehen viele Fahrräder dennoch im Keller und warten auf den Frühling. Aber es muss nicht so sein. Hier sind einige Tipps, um auch im Herbst und Winter sicher zu fahren.
Die Verordnung über technische Anforderungen an Straßenfahrzeuge schreibt vor, dass straßentaugliche Fahrräder mit ordnungsgemäß aufgepumpten Reifen, zwei stabilen Bremsen, Reflektoren mit einer Mindestfläche von zehn Quadratzentimetern vorne (weiß) und hinten (rot) sowie orangefarbenen Reflektoren ausgestattet sein müssen auf den Pedalen. Abends, nachts und in den Tunneln muss ein festes vorderes (weißes) und hinteres (rotes) Licht eingeschaltet sein. Zusätzliches Licht, auch intermittierendes Licht, ist erlaubt. Ab 2017 sind Klingel und Sattel nicht mehr Pflicht und die Vignette für Fahrräder wurde 2012 abgeschafft.
In den frühen Morgenstunden und in der Nacht ist die Unfallgefahr auf Schweizer Strassen dreimal höher als tagsüber. Bei Nachtniederschlägen, Schnee oder Gegenlicht erhöht sich der Risikofaktor sogar um das Zehnfache. Kleidung mit Reflektoren ermöglicht es anderen Verkehrsteilnehmern, Radfahrer auch an grauen Herbstmorgen zu sehen. Wenn Sie keine reflektierende Kleidung haben, ist auch die reflektierende Weste des Autos in Ordnung. Alternativ ist es möglich, reflektierende Bänder am Rucksack, an der Tasche oder am Sitz zu kaufen oder sie um die Handgelenke oder Knöchel zu wickeln. Nasses Laub, Frost und Eis erhöhen die Sturzgefahr. Aus diesem Grund ist das Tragen eines Helms gerade in der kalten Jahreszeit besonders wichtig.
Bessere Traktion durch weniger Reifendruck
Die Schalldämpfer halten zwar die Hände warm, können aber beim Versuch, die Bremsen oder das Getriebe zu betätigen, hinderlich sein. Auch Akkus von E-Bikes reagieren empfindlich auf Kälte und die Autonomie nimmt ab. Es kann hilfreich sein, den Akku mit einer Neoprenhülle abzudecken. Die Reifen des Fahrrades müssen ausreichend profiliert sein und bei Abnutzung sofort ausgetauscht werden. Wer in den Herbst- und Wintermonaten auf schmale Rennreifen setzt, sollte diese durch breitere Reifen ersetzen. Letzteres hat einen besseren Halt in nassem oder vereistem Gelände. Die breiteren Reifen eignen sich besonders für E-Bikes, da sie eine größere Antriebskraft auf der Fahrbahn ermöglichen.
Nicht nur die Ausrüstung muss an die niedrigen Temperaturen angepasst werden, sondern auch die Fahrweise. Im Herbst und Winter ist eine langsamere und umsichtigere Fahrweise erforderlich als in der Trockenzeit. Wenn Sie schneller reisen, schwitzen Sie und es besteht die Gefahr, dass Ihnen kalt wird. Mit steigender Geschwindigkeit steigt auch die Unfallgefahr. Bei Kurvenfahrten empfiehlt es sich, den Ausstiegspunkt festzulegen und rechtzeitig die Geschwindigkeit zu verringern, um ein Ausrutschen zu vermeiden. Wichtig ist auch zu wissen, wie man sich eingestehen kann, wenn die eigenen Fähigkeiten nicht mehr ausreichen, um eine sichere Fahrt zu gewährleisten und sich deshalb für den Bus oder die Bahn zu entscheiden.